Die Schrägaufzüge sind eine Verlegenheitslösung, der nachträglichen Forderung nach öffentlicher Nutzung geschuldet. Um einen Dachgarten zu erschließen, brauchts durchgehende Aufzüge mit ausreichender Kapazität; wenn die im Gebäudekern nicht von Anbeginn eingeplant werden, wirds nachträglich schwierig, sie ohne Änderungen am statischen Konzept, Flächenaufteilung usw. reinzufriemeln. Man kann die Gebäudekerne um einen oder zwei Aufzugsschächte erweitern, bei im Übrigen unveränderter Kubatur geht das aber zu Lasten der Nutzfläche.
tunnelblick auf Architekturforum
irgendwie Murks das Ganze und ein deutliches Zeichen, dass die Architekten selbst nicht mehr an das Projekt glauben. Ihren eigenen im Prinzip durchdachten und stimmigen Entwurf verhunzen sie freiwillig doch nur, wenn sie selbst davon ausgehen, dass er eh nicht gebaut wird.
Die Visualisierung klittern den Entwurf schön. Schrägaufzüge von über 155 m Länge sind keine Kleinigkeit, nicht statisch, nicht baulich, nicht gestalterisch, nicht wirtschaftlich. Einen Biergarten (was immer man darunter verstehen soll) mit den Betriebskosten eines solchen Aufzugs zu betreiben, treibt die Preise der Gastronomie. Ob das mal jemand genauer kalkuliert hat? Der Teufel steckt bekanntlich im Detail.
tunnelblick auf Architekturforum
Mal abgesehen von der Optik des Hauses, da fährt ein Glasaufzug zum Biergarten im Abstand von wenigen Metern an sehr teuren, vollverglasten Wohnungen vorbei. Die heiteren Biergartenbesucher haben also einen fantastischen Ausblick in diverse Schlaf- und Wohnzimmer. Will man das? Gut und München kauft/mietet man heutzutage alles, aber toll stell ich mir das für die Bewohner nicht vor.
RomeoZwo auf Architekturforum
Visualisierung: © Herzog & de Meuron